Hallo lieber Dani.

Danke, dass du dir Zeit nimmst.

Gleich eine freche Behauptung zum Anfang: Bei eurer Lage mitten im Skigebiet läuft das Geschäft von allein.

Mitnichten. Es ist zwar schon so, dass Scharmoin ziemlich sicher auch funktionieren würde, wenn wir einfach nur unseren Job machen. Wir hatten gerade zu Beginn viele Gäste, die gekommen sind, nur um das neue Restaurant anzuschauen. Aber keiner dieser Gäste kommt wieder oder empfiehlt dich seinen Freunden, wenn du dann keinen guten Job machst.

Also heisst es auch bei dir «Kundenpflege»?

Ja. Die Besitzer von Ferienwohnungen zum Beispiel oder Gäste, die an den Wochenenden regelmässig hier sind. Viele dieser Gäste haben während der ganzen Woche hart gearbeitet und wollen sich am Wochenende etwas Feines gönnen.

Wenn wir diesen Gästen nun beispielsweise einfachen Filterkaffee hinstellen, dann werden sie in Zukunft ihren Kaffee lieber woanders trinken. Da müssen wir mehr bieten, damit sie sich bei uns wohlfühlen.

Wie merkst du, dass sich diese Mühen auszahlen?

Ein Beispiel: Früher gab es an der Goldgräberbar nur ganz einfachen Filterkaffee. Verkauft für einen dennoch stolzen Preis, wie ich finde.Weil die Besitzer aber keine neue Maschine anschaffen wollten, haben meine Frau und ich in unserer ersten Wintersaison einen kleinen Vollautomaten von uns hingestellt. In dieser Saison haben wir mehr als doppelt so viel Kaffee verkauft als zuvor. Die Maschine war zwar nach der Saison bereits kaputt, aber mehr als amortisiert (lacht).


Das im Winter 2013 neu eröffnete Bergrestaurant Scharmoin ist eines der am meist besuchten Lokale im Skigebiet Arosa-Lenzerheide.
www.scharmoin.ch


«Bereits nach der ersten Saison haben wir mehr als doppelt so viel Kaffee verkauft.»



Und gab es auch Rückmeldungen der Gäste?

Ja, und das hat mich am meisten überrascht. Denn das war ich nicht gewohnt. In den 14 Jahren davor im Betrieb einer Schweizer Hotelkette im Tal habe ich das fast nie gehört. Da wurde der Kaffee eher lieblos behandelt und die Zentrale hat die Produkte ohnehin vorgegeben.

Hier auf Scharmoin fällt mir nun auf, wie die Gäste oft den feinen Kaffee erwähnen. Oder auch die Bahnmitarbeitenden, welche regelmässig zu uns kommen, um ihren Pausenkaffee zu trinken – obschon sie den Kaffee in ihrem Pausenraum kostenlos trinken könnten.

Es ist mittlerweile sogar so, dass ich bei den Gästen, welche uns am Morgen besuchen, ziemlich genau sagen kann, in welchem Hotel sie übernachtet haben. Jene, die in einem Hotel mit gutem Kaffee waren, trinken meist keinen Kaffee mehr bei uns. Die anderen dagegen schon.

Gab es Don George schon auf Scharmoin, als du angefangen hast?

Nein. Aber die bestehende Kaffeequalität war ziemlich lau. Und uns war klar, dass wir etwas ändern müssen. Nur hatten wir vor der Eröffnung viele Aufgaben und Pendenzen zu erledigen. Und der Kaffee war, zugegebenermassen, nicht die allerhöchste Priorität. Daher suchten wir einen verlässlichen Partner, der sich um alles kümmert und dafür sorgt, dass wir ab Tag eins die Gäste mit hochwertigem Kaffee bedienen können.

Das hat geklappt, wie es scheint?

Ja, wirklich. Bis heute sind der Kaffee und die Betreuung tadellos und zuverlässig geblieben. Genau das, was wir uns in unserem hektischen Alltag wünschen. Die Partnerschaft mit Don George funktioniert so gut, dass wir bis heute nicht einmal einen Vertrag miteinander haben.

Danke, lieber Dani für deine Zeit.

(Teil 1)

Erfahren Sie im nächsten Beitrag mit Dani vom Scharmoin, wie man eine Wurst für mehr als CHF 30 verkaufen kann und warum er die Kaffeemaschine für so wichtig hält.

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DANIS WAHL:

Eine Sorte, ein guter Kaffe. Ob im Gourmetrestaurant oder an der Goldgräberbar – der Gast hat auf Scharmoin überall ein Recht auf einen richtig guten Kaffee.